Lettner

Lage des Lettners im Grundriss einer Kirche
Kloster Brou, steinerner Lettner
Klosterkirche Mauerbach: querender Kreuzgang als Lettner

Der Lettner (von lateinisch lectorium ‚Lesepult‘, auch lect(o)rinum, lectricum), auch Doxale genannt, ist eine steinerne oder hölzerne, mannshohe bis fast raumhohe Schranke, die vor allem in Domen, Kloster- und Stiftskirchen den Raum für das Priester- oder Mönchskollegium vom übrigen Kirchenraum, der für die Laien bestimmt war, abtrennte. In Abteikirchen diente der Lettner zur Trennung der Priestermönche und der Laienmönche (Konversen). Er ist eine Weiterentwicklung der älteren Altar- oder Chorschranken, unterscheidet sich baulich von diesen durch seine Begehbarkeit und brückenartige Form, funktional durch seine Kanzelfunktion. Lettner entwickelten sich in der Spätromanik, hatten eine Blütezeit in der Gotik und wurden dann in ihrer Rolle als Lectorium allmählich von der Kanzel ersetzt.

Vor dem Lettner stand der Kreuzaltar. Entsprechend diente der oft reiche Figurenschmuck des Lettners häufig der Verbildlichung der Passion Christi. Hinter dem Lettner und den seitlichen Chorschranken war der Raum für den Klerus mit Chorgestühl, Bischofs- oder Abtssitz sowie dem Hauptaltar, der in der Regel seinen Platz an der Stirn der Apsis hatte.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search